
Dreifache Kombinationsprophylaxe zur Prävention der Mutter-Kind-Übertragung von HIV: Durchführbarkeit in peripheren Regionen, Nebenwirkungen, Resistenz
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Zusammenfassung
Tansania stellte im Juni 2008 seine PMTCT- Leitlinien entsprechend der WHO-Empfehlung um. Nach den WHO-Leitlinien von 2006 sollte, wenn immer möglich, ein Kombinationsregime ab der 28. Schwangerschaftswoche von den HIV-positiven Müttern eingenommen werden. Mit Hilfe des neuen Regimes sollen Übertragungsraten gesenkt und rasche Resistenzbildungen gegen NNRTIs verhindert werden. Wegen seiner Komplexität birgt dieses neue Regime allerdings die Gefahr, in ländlich gelegenen und infrastrukturell schwachen Regionen schwer durchführbar zu sein.
Projektinhalte
Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, die neuen PMTCT-Leitlinien Tansanias auf ihre Machbarkeit in einer peripheren Region Tansanias zu überprüfen. Es wird ermittelt, wie hoch der Anteil der in der Schwangerschaftsvorsorge als HIV-positiv erkannten Frauen ist, der in der Lage ist, das neue Regime leitliniengerecht umzusetzen. Insbesondere wird untersucht, wie hoch die Adhärenz der betroffenen Frauen zu dem komplexen Medikamentenregime vor, während und nach der Geburt ist und welche Faktoren die Medikamentenadhärenz zu dem jeweiligen Zeitpunkt beeinflussen. Auch die Rate der Krankenhausentbindungen, klinisches Bild von Mutter und Kind, HIV-Übertragungsraten, Art und Häufigkeit der Nebenwirkungen des Regimes und mögliche Resistenzbildungen werden ermittelt. Die Studie wurde im Kyela District Hospital, Mbeya Region, Tansania, durchgeführt. Dabei wurde im Zeitraum zwischen September 2008 und September 2009 eine Kohorte von ca. 160 schwangeren Frauen aufgebaut, welche mit ihren Neugeborenen über einen längeren Zeitraum (vom Erstkontakt mit der Schwangerschaftsvorsorge an bis drei Monate nach Geburt) nachverfolgt wurde.
Projektdaten
Projektleitung:
Prof. Dr. Gundel Harms-Zwingenberger
Dr. Julius Sewangi (Forschungsleiter in Tansania)
Mitarbeit:
Dr. Andrea Kunz
Dr. Stefanie Theuring
Doktorandinnen:
Inga Kirsten
Judith Ziske
Kollaboration:
Prof. Dr. von Wurmb- Schwark, Institut für Rechtsmedizin, Universität Kiel
Projektdauer:
September 2008-2010
Projektstatus:
Abgeschlossen
Publikationen
Publikationen:
Kirsten I, Sewangi J, Kunz A., Dugange F, Ziske J, Jordan-Harder B, Harms G, Theuring S. (2011) Adherence to Combination Prophylaxis for Prevention of Mother-to-Child-Transmission of HIV in Tanzania. PLoS One 6 (6), e21020. doi:10.1371/journal.pone.0021020.
Kunz A, von Wurmb-Schwark N, Sewangi J, Ziske J, Lau I, Theuring S., Mbezi P., Hauser A., Katerna A., Harms G. (2012) Zidovudine Exposure in HIV-1 Infected Tanzanian Women Increases Mitochondrial DNA Levels in Placenta and Umbilical Cords. PLoS One 7(7): e41637. doi:10.1371/journal.pone.0041637.
Ziske J, Kunz A, Sewangi J, Lau I, Dugange F, Hauser A, Kirschner W, Harms G, Theuring S (2013) Hematological changes in women and infants exposed to an AZT-containing regimen for prevention of mother-to-child-transmission of HIV in Tanzania. PLoS One, 2013; 8(2):e55633. doi: 10.1371/journal.pone.0055633